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Bremen: Solidarität im Zeichen von Corona: Zwei Projekte der Zusammenarbeit Bremen-Windhoek

Die Zusammenarbeit zwischen Bremen und Namibia hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1975 zurückreicht. Seit dem Jahr 2000 verbindet die Städte Bremen und Windhoek eine Städtefreundschaft, die 2010 durch eine Klimapartnerschaft ergänzt worden ist. Um die Folgen der Corona-Pandemie abzufedern, wurden seitens des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mehrere Förderprogramme aufgelegt, aus denen die Senatskanzlei gemeinsam mit Partnern nun erfolgreich Mittel einwerben konnte, um Partner im namibischen Windhoek zu unterstützen.

Bereits im August 2020 hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Förderprogramm "Kommunales Corona-Solidaritätsprojekt" auf den Weg gebracht. Es gibt deutschen Kommunen finanzielle Unterstützung, um Partnerstädte im Ausland bei der Bewältigung von Notsituationen mit Fachwissen zu unterstützen und Hilfsprojekte umzusetzen.

Bremen führt im Rahmen dieses Förderprogramms ein Corona-Solidaritätsprojekt unter anderem in Windhoek durch. Die Kosten in Höhe von 50.000 Euro werden vom BMZ vollständig getragen. Staatsrat Dr. Olaf Joachim, betonte, dass "die Covid-19-Pandemie in den vergangenen Monaten gerade auch den globalen Süden vor enorme Herausforderungen stellt. In diesen Zeiten ist internationale Solidarität sehr wichtig, um sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen, wie man mit den Folgen fertig wird."

Das Projekt in Windhoek befasst sich insbesondere mit dem Schutz der Bevölkerung vor der Pandemie und der Verhinderung ihrer Ausbreitung. Dazu gehören Maßnahmen, die die Bevölkerung informieren und sensibilisieren, sowie die Stärkung der lokalen Gesundheitsversorgung und der Gemeindeverwaltungen. Insgesamt dient dieses Projekt als eine akute und kurzfristige Unterstützung der Stadt Windhoek, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen.

Weiteres Projekt soll namibisches Gesundheitssystem stärken

Um das Gesundheitssystem in Namibia langfristig zu stärken und auszubauen wurde ein weiteres Projekt initiiert: Mit dem Bund-Länder-Programm unterstützt das BMZ die entwicklungspolitischen Aktivitäten der deutschen Bundesländer in den Partnerländern des globalen Südens. Angesichts der Corona-Pandemie hat das BMZ im Herbst 2020 einen "Sonderaufruf Corona" mit dem Titel "Gemeinsam die Folgen der Corona-Pandemie abfedern und die Resilienz rund um das Infektionsgeschehen in Partnerregionen stärken" gestartet.

Die Senatskanzlei hat in Zusammenarbeit mit der GIZ (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit mbH) einen Projektvorschlag eingereicht, der nun bewilligt wurde. Die Fördersumme beläuft sich auf 626.452 Euro und wird zu 60 Prozent von dem BMZ und zu 40 Prozent von der Stadt Bremen getragen. Das Projekt läuft bis Ende 2022.

Ziel des Projekts ist die Stärkung des namibischen Gesundheitssystems, des Gesundheitsschutzes und der Abwehr von Pandemien in Namibia. Zu diesem Zweck werden Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung von Nachwuchskräften (Kapazitätsaufbau) durchgeführt. Die Partner aus der Wissenschaft entwickeln Angebote zur Präsenz- und Onlinelehre, die gemeinsam mit der University of Namibia angeboten werden sollen. Weiterhin werden Laborkapazitäten aufgebaut. Auf diese Weise soll das Gesundheitssystem dazu befähigt werden, (vorbeugende) Maßnahmen gegen schnell übertragbare und sich weit verbreitende Krankheiten anwenden zu können. Darüber hinaus soll die Forschung unterstützt und der Wissensaustausch gestärkt werden, um Infektionskrankheiten wie Corona (SARS CoV-2) in Zukunft gezielter abwehren oder verhindern zu können.

An der Durchführung des Projektes beteiligen sind die Universität Bremen mit dem Institut für Public Health und Pflegeforschung sowie die University of Namibia (UNAM) mit der Fakultät für öffentliche Gesundheit, der medizinischen Fakultät und der Abteilung für Biochemie und Mikrobiologie. Die Universitäten sind seit langer Zeit durch eine Kooperation verbunden. Ebenfalls an der Projektdurchführung beteiligt sind das das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, sowie das Forschungszentrum Borstel - Leibniz Lungenzentrum mit dem Inselspital Bern (Schweiz). Unterstützt werden diese Akteure von dem Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen, Freie Kliniken Bremen und dem Robert-Koch-Institut (Twinning-Projekt Namibia).

Gemeinsam mit dem Ministerium für Gesundheit und soziale Dienste in Namibia werden sie im Rahmen des Projektes Aktivitäten zum Ausbau wissenschaftlicher und medizinischer Fähigkeiten durchführen, sowie das Lehr- und Ausbildungsangebot der entsprechenden Fakultäten der UNAM ergänzen und überarbeiten.

Mit dem Projekt sollen zum einen Personen aus der Forschung, Lehre und Medizin der UNAM angesprochen werden, insbesondere das Leitungspersonal, akademische Mitarbeiter, Ärzte, Lehrpersonal und Studierende. Auch Studierende aus Bremen sollen für virtuelle Vorlesungen angesprochen werden, um die Vernetzung zu fördern. Zum anderen soll die breite Bevölkerung Namibias von einem gestärkten Gesundheitssystem profitieren.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Meike Lorenzen, Senatspressestelle, Tel.: (0421) 361- 41235, meike.lorenzen@sk.bremen.de

Senatskanzlei Freie Hansestadt Bremen